Unser Biohof

Wie mit einem Beinbruch alles begann …

Michael Pöschmann:

Die Idee unseren Hof biologisch zu bewirtschaften kam mit einem Schlüsselereignis im Jahr 2006. Ich hatte mir ein Bein gebrochen und war drei Monate zum „Nichtstun“ verdammt …

Die mir unfreiwillig zur Verfügung stehende Zeit nutzte ich mit dem  Lesen vieler alternativer Bücher und ich arbeitete mich tiefer in verschiedene Themen ein.
Unter anderem auch weckte besonders die biologische Landwirtschaft mein Interesse. 

Schon im Jahr 2007 startete ich mit meiner Frau erste Versuche im eigenen Garten –von Anfang an mit Bio-Saatgut. Wir probierten verschiedene Obst- und Gemüsesorten aus. Dies legte den Grundstein für die weitere Entwicklung. Als Ausgleich zu meinem Haupterwerb im Büro war die Arbeit im Freien wirklich befreiend. 

Mit der Zeit reiften weitere Ideen und der Gedanke aus dem konventionell bewirtschafteten Grundstück wieder ein für alle Lebewesen lebenswertes Fleckchen Erde zumachen und dabei das vorhandene Grundstück zu nutzen, manifestierte sich.

Folgerichtig begannen wir 2016 das gesamte Grundstück biologisch zu bewirtschaften, und auf dem den Acker verschiedenes Gemüse anzubauen. 

 

Die große Streuobstwiese –
die Natur erholt sich sichtbar

Auf den großen Wiesenflächen hinter unserem Hof pflanzten wir knapp 200 verschiedene Obstbäume zu einer großen Streuobstwiese. Neben der Eigenproduktion einheimischer Obstarten war uns ebenso wichtig, etwas für die Natur und die Biodiversität zu tun. Wir konnten mit ansehen, wie sich die Bäume entwickelten und vielerlei Tierarten wieder zurückkehrten.

Von Jahr zu Jahr stiegen auch die Erträge unserer Arbeit und wir belieferten die ersten Bioläden und Restaurants. Aus dem Nebenerwerb – quasi unserem Hobby – einen Beruf zu machen, dessen waren wir uns sicher. Um unsere Produkte direkt vermarkten zu können, benötigen wir jedoch eine breitere Angebotspalette. Dazu müssen wir den Kunden neben dem frisch geernteten Obst und Gemüse etwas Besonderes bieten – etwas, was sie nicht überall bekommen … . 

Diese besonderen Dinge, wie Bio-Öle aus der Region, Kaffee oder Tee und viele weitere zu 100% biologisch hergestellten Nahrungsmittel, bieten wir Ihnen zum einen in unserem Hofladen in ländlicher Lage und unserem kleinen Bio-Café, das zum Entspannen einlädt.

Genießen Sie frisch gemahlenen Kaffee, Espresso oder Cappuccino mit selbst gebackenem Kuchen auf der Terrasse oder am Tresen. Und für die die es eilig haben, gibts natürlich alles „To-Go“!

Naturnahe Bwirtschaftung

Die Leidenschaft für frisches vom Feld und die Liebe zur Natur brachte mich dazu über eine naturnahe Art und Weise des Anbaus nachzudenken, so dass der Gemüseanbau und das Obst nicht mehr räumlich getrennt erfolgen sondern in unmittelbarer Nähe. Das soll in naher Zukunft noch weiter ausgebaut werden, so dass die Pflanzen naturnah gedeihen können in einem Wechselspiel von Licht und Schatten, je nach Art.

Dazu kamen in den vergangenen 2 Jahren zahlreiche Sitzstangen für Greifvögel, Brutkästen für Waldkauze und Waldohreulen und Brutmöglichkeiten für Wildbienen. Für Kleintiere und Vögel wird auch gesorgt, in dem aus eigens gezogenen Wildpflanzen nach und nach Schutzhecken entstehen.

Je nach Bedarf biete ich gern meine Arbeitskraft bei der Baum- und Grünpflegearbeiten an. Meine große Leidenschaft gilt jedoch den Streuobstwiesen, die ich von der Planung, über die Ausführung bis zur Pflege betreue.

Wir sind zertifiziert!

Bis zum Dezember 2015 wurden alle unsere Wiesen- und Ackerflächen durch die Agrarproduktion konventionell bewirtschaftet. Wir kündigten die bestehenden Pachtverträge, da wir uns sicher waren, viel gesündere Lebensmittel erzeugen zu können.

Über das Landwirtschaftsamt habe ich dann die weitere Abfolge von Anträgen und
Anmeldungen für die Zertifizierung unseres Hofes und der Produktion als Biologisches Unternehmen erfahren – über die Öko-Kontrollstelle „Grünstempel e.V.“ erfolgte dann die Zertifizierung nach der EU-Öko-Verordnung.

Aus innerer Überzeugung heraus sagten wir uns dann, dass wir nicht nur an einem EU-Grenzwert gemessen, sondern unsere Lebensmittel vollbiologisch erzeugen wollenvollbiologisch erzeugen zu wollen, so dass ich kein bisschen Chemie dem Obst und Gemüse für das Wachstum verabreiche, sondern vielmehr natürliche selbsterprobte Mittel für die Stärkung der Pflanzen einsetze.“

Gemeinnütziges

Im Rahmen der Pandemie hat die Diakonie Westsachsen das Projekt „Bubble Ball Arena“, als Sport- und Begegnungsmöglichkeit, ins Leben gerufen. Auch unser Zutun hat zur Realisierung dessen beigetragen. Jeder der möchte kann die 20×10 m große aufblasbare Arena ausleihen und ganz leicht selbst auf und abbauen. Dazu kann man die Diakonie Westsachsen – Flexible Jugendhilfestation H2 kontaktieren.

Man lernt nie aus!

Im Rahmen eines Gewinnspiels der Zeitschrift „Eve“ konnte ich bei der Firma Jentschura an einem 3-tägiges Seminar zu „Basische Ernährungs- und lebensweise“ teilnehmen und mit einigen Irrtümern des Alltags aufräumen.

Wer gern mehr dazu wissen möchte, dem stehe ich gern Rede und Antwort. Produkte des Herstellers kann ich jederzeit auf Anfrage bestellen.

Eine Woche später hat der Bio-Pionier Rapunzel für Händler und Geschäftspartner einen 2-tägigen Tag der offenen Tür veranstaltet, bei dem wir sehr gern teilgenommen haben. Dabei konnten wir zahlreiche Verkostungen, wie von Speiseölen, Schokoladen, Aufstrichen oder Kaffee mitmachen. Dabei hat uns sehr die gemeinnützige Arbeit der Firma beeindruckt, wie Bauern in Dritte-Welt-Ländern bei deren natürlichen Arbeitsweise unterstützt werden.

Produkte von Rapunzel kann man bei uns im Hofladen erwerben, spezielle Erzeugnisse auf Anfrage und Bestellung.“